Wer führt?

 

Wer führt eigentlich? Dies ist schon immer meine Lebensfrage gewesen. Ist es der fachlich Bessere, der Schönere, der Schnellere, der Intelligentere, der mit dem besten Netzwerk? Über die Jahre habe ich versucht, der Antwort näher zu kommen. Sind wir es am Ende selbst? Kennen Sie dieses Gefühl, wenn Sie traumwandlerisch die richtige Entscheidung treffen. Sie fühlten sich wie geführt. Wer in uns führt uns?

 

Jeder Mensch ist von morgens bis abends mit der eigenen Lebensführung beschäftigt. Wir führen uns, indem wir z.B. permanent Entscheidungen treffen. Höre ich auf meinen Wecker, oder schlafe ich weiter? Was ziehe ich an? Was koche ich? Wohin verreisen wir? In welche Schule geht mein Kind? u.s.w.  Entscheidungen müssen zukunftsfähig sein, so aus der Zukunft heraus gedacht, dass das persönliche System nicht zusammenbricht. Es gibt Momente im Leben, wo man zu keiner Entscheidung mehr fähig ist. So kann sich Burnout ankündigen. Nicht entscheiden bedeutet unweigerlich, ein anderer entscheidet. In so einem Moment wird uns die Führung aus der Hand genommen. Wir führen uns nicht mehr. Hier ist Hilfe gefragt.

 

Viele Erfahrungen, Krisen, oder Schicksalsschläge können uns aus der Bahn werfen, weil wir sie nicht verstehen und keinen Zusammenhang zu unseren Fähigkeiten und Unfähigkeit herstellen können. Dazu lohnt es sich, sein eigenes Leben einmal gründlicher zu betrachten und hin zu fühlen. Steigen uralte Empfindungen auf? Trage ich schon länger als nur in diesem Leben daran, oder sagt mir mein Gefühl, das werde ich erst weit in der Zukunft lösen?

 

                       "Führen...sollte heute nicht mehr bedeuten, Menschen zu führen,

                                            sondern Bewusstsein zu schaffen"

                                                           - Götz Werner" -